Watt machse als Ruhrpottler in Erkelenz? Also, wennse nicht gerade inner Garzweiler Grube als anjestellter Kumpel schuftest - na, Volleyball kloppen natürlich! Eigentlich war die Ausschreibung des Hobby-Mixed Turniers in Erkelenz für uns aufgrund des Fahrtweges ein „exotisches Angebot“. Und im Endeffekt hatten sich auch nur 6 Spieler seitens des TBO hierfür finden können.
Auch war längere Zeit fraglich, ob das Turnier in Erkelenz überhaupt (im Hobby-Mixed-Bereich) ausgetragen werden kann, da dort nur wenige Mannschaften zugesagt hatten. In der Woche vor Turnierbeginn dann die Bestätigung: das Turnier wird auf einem Feld mit 4 Mannschaften durchgezogen, wobei durch den Veranstalter zwei Teams gestellt werden Modus: 2 Gewinnsätzen und jeder Satz beginnt mit 5:5.
Interessante Grundvoraussetzungen. Ehrlich gesagt: da muss schon vieles passen damit es ein schöner Turniertag wird. Glücklicherweise war es so. Die anderen Mannschaften/der Veranstalter waren überwiegend sehr sympathisch und erfreulicherweise zu den Fernreisenden gnädig, da unser erstes Spiel direkt verschoben werden musste. Ein Auto (= halbe Mannschaft) kam leider erst nach offiziellem Turnierstart an. Die gegnerischen Mannschaften hatten alle wirklich ordentliches Niveau. Das erste Spiel zwischen den beiden Mannschaften des Veranstalters konnte nur im 3ten Satz knapp entschieden werden und der erste Gegner des TB Osterfeld, der Tus Birgden präsentierte sich beim Einschlagen ebenfalls als starker Gegner. Dazu muss betont werden, s.o., dass der TB Osterfeld mit keinem Auswechselspieler angereist ist, einem Mann der seit 1 ¾ Jahren erst Volleyball spielt und bei den mitgereisten 3 Frauen alle grundsätzlich auf der Zuspielposition trainieren.
Die Mannschaft hatte im ersten Spiel trotzdem schnell eine spielerisch stabilen Rhythmus gefunden, vielleicht gerade wegen der Einstellung „Wir machen einfach das Beste d´raus…“. In Gesprächen nach dem Spiel erfuhren wir, dass der Tus Birgden damit zu kämpfen hatte, das dort im Vereinssport in der Regel mit 4 Männern und 2 Frauen gespielt wird. Das erklärte warum typische Routinen offensichtlich nicht funktionierten. So wechselten sich beim Gegner gut herausgespielte Bälle mit erschreckenden Patzern ab. Der TBO konnte mit 2:0 Sätzen (25:23, 25:22) das erste Spiel durch Konstanz und das „Gegenhalten“ bei starken Phasen des Gegners für sich entscheiden.
Im direkt folgendem zweiten Spiel ging es gegen die 2te Mannschaft des Gastgebers (Hobbyts 2). Die Spieler des TB Osterfeld waren zwar warm, aber im ersten Satz hatte der Gegner eventuell ein wenig mehr Biss in den entscheidenden Situationen (17:25). Der etwas überraschende Auftaktsieg hatte uns vom TB Osterfeld wohl etwas eingelullt. Der zweite Satz war hart umkämpft, durchweg mit leichtem Vorteil auf Seiten des TB Osterfeld. Leider wurde das Spiel in der „Nachspielzeit“ etwas unglücklich verloren (24:26). Schieben wir die leichten Fehler zum Schluss dem Mangel an Auswechselspielern und damit der Ermüdung in die Schuhe, es war ja der 4te gespielte Satz in Folge (+ jeweiligem Einschlagen).
Im letzten Spiel des Tages ging es gegen die Hobbyts 1. Ein sportliches Erfolgserlebnis blieb auch hier verwehrt. Der Gegner war zwar ebenfalls spielstark, dennoch hatte man das Gefühl, dass mehr drin gewesen wäre als das 16:25 und 21:25. Im ersten Satz funktionierte eine taktische Umstellung der Positionen beim TB Osterfeld leider nicht wie erhofft, im zweiten verlor man nach Führung in der Endphase durch zwei unglücklichen Schiedsrichterentscheidungen und einen häufig (mit dem Schiedsgericht) diskutierenden Gegner ein wenig den Faden. So reichte eine starke Serie der Hobbyts 1 um einen 3ten Satz zu verhindern.
Nichtsdestotrotz: auch wenn der TB Osterfeld auf der Abschlusstabelle nur auf Rang 4 geführt wurde – es waren tolle Spiele, der Tus Birgden hat uns prompt zu deren Rasenturnier nächstes Jahr eingeladen und in der modernen, großen Halle war eine wirklich klasse Atmosphäre (auf den anderen 3 Feldern wurde das Turnier in der Klasse Damen U 16 auf spielerisch hohem Niveau mitsamt Schiedsrichterlehrgang ausgetragen). Die Expedition nach Erkelenz hat sich gelohnt!